Alle Artikel in: Frankreich

Glücksorte in der Normandie, Droste Verlag, 2. Auflage 2024

Neu erschienen: Glücksorte in der Normandie, 2. Auflage

Seit ich 1988 zum ersten Mal ein Wochenende in der Region verbracht habe, weiß ich, dass es für mich Glücksorte in der Normandie gibt. Seitdem habe ich diese wunderschöne Region immer wieder bereist und immer mehr Orte gefunden und erkundet, die zu besuchen einfach glücklich macht. Geschichsträchtige Orte wie den Mont-Saint-Michel, die Cabane Vauban bei Carolles, den Hafen von Barfleur oder das Château Guillaume le Conquérant in Falaise. Herrliche Strände wie die Plage de la Potinière am Cap de Carteret oder Le Vasterival bei Varengeville. Spannende Geotope wie die Wasserfälle bei Mortain-Bocage oder die Teufelsschlucht in der normannischen Schweiz. Zauberhafte Gärten wie den romantischen Park des Château de Chantore. Nicht zu vergessen die Genussorte, von der entspannten Strandbar über die kreative Crêperie bis zum Poiré-Museum, in dem man natürlich auch prickelnden Birnenschaumwein kaufen kann. Von der Glücksortesammlung zum Buch 40 solcher Orte habe ich für das Buch Glücksorte in der Normandie im Auftrag des Droste-Verlags zusammengetragen. Weitere 40 hat meine Freundin und Kollegin Hilke Maunder beigesteuert. Sie bereist ebenfalls seit Jahrzehnten die Normandie, ist eine …

Die Falaises des Vaches Noires bei Villers-sur-Mer

Villers-sur-Mer: Schwarze Klippen und Fossilien

Villers-sur-Mer ist ein Seebad an der Côte Fleurie, der Blumenküste der Normandie. Es ist hat einen hübschen Badestrand samt kleiner Promenade und ist ansonsten ein netter, aber für sich genommen nicht sehr bemerkenswerter Ort. Wären da nicht die Falaises des Vaches Noires, die Fossilien und das Museum. Villers-sur-Mer hat nämlich ein paar außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Aber der Reihe nach: Westlich des Badestrands von Villers-sur-Mer estreckt sich eine ganz besondere Klippenlandschaft, die unter Naturschutz steht und den etwas seltsamen Namen Falaises des Vaches Noires (wörtlich: Klippen der schwarzen Kühe) trägt. Sie ist etwa 5 Kilometer lang und die Klippen sind bis zu 100 Meter hoch, was schon ziemlich beeindruckend ist. Der seltsame Name lässt sich übrigens leicht erklären: Vom Meer bzw. Strand aus gesehen erinnern die größeren herabgepurzelten und stark bewachsenen Felsbrocken tatsächlich ein wenig an weidende Kühe oder Bisons. Aus der Nähe sehen sie allerdings viel eher wie Möwentreffpunkte aus. Fossilien suchen an den Falaises des Vaches Noires Anders als an der Alabasterküste bestehen diese Klippen nicht aus weiß leuchtender Kreide, sondern aus braun-grünlichem …

Veules-les-Roses - Blick auf die Veules mit Rosen

Bezauberndes Dorf und Seebad: Veules-les-Roses

Veules-les-Roses liegt an der Alabasterküste westlich von Dieppe und gehört zu den sechs normannischen Dörfern, die sich ganz offiziell zu den schönsten Dörfern Frankreichs (les plus beaux villages de France) zählen dürfen. Tatsächlich ist das 500-Einwohner-Örtchen ausgesprochen hübsch und einen Besuch wert. Eine Kuriosität, die es schon früh bekannt machte, ist das Flüsschen, das am südlichen Ortsrand entspringt. Mit ihren rund 1,1 km Länge ist die Veules nämlich der kürzeste Fluss Frankreichs. Hier seht ihr die gefasste Quelle der Veules: Eigentlich wirkt sie eher wie ein Bach. Aber ein sehr fleißiger, denn die Veules treibt schon seit Jahrhunderten mehrere Mühlen an. Kurz nach der Quelle bewässert sie zudem die Kressefelder, die neben der Fischerei früher eine wichtige Einnahmequelle für die Dörfler waren. Der Kresseanbau geht dort bis ins 14. Jahrhundert zurück und muss eine recht mühsame Arbeit gewesen sein – das Wasser der Veules ist etwa 10°C kalt. Ganz schön frisch zum darin Herumsteigen … Noch heute wächst die Echte Brunnenkresse (frz. cresson) hinter diesem reetgedeckten Pavillon: Ein Rundgang durch Veules-les-Roses Veules-les-Roses wurde bereits im …

Menton - die exotische Schöne an der Côte d Azur

Menton, die farbenprächtige Schöne an der Côte d’Azur

Wo Menton endet, beginnt Italien. Man kann nach Osten hin vom Strand aus die Grenze sehen. Und umgekehrt ist der italienisch-ligurische Einfluss in den farbigen Häusern der Altstadt zu sehen. Von 1346 bis 1848 gehörte Menton zum Fürstentum Monaco, erst 1861 wurde es nach einer Volksabstimmung französisch. Aufgrund seiner geschützten Lage am Fuße der Berge herrscht im Küstenstädtchen ein besonders mildes Mikroklima, das seinen exotischen Reiz noch verstärkt. Selbst an trüben Wintertagen ist es hier wärmer als anderswo in der Region und man kann fast immer draußen sitzen. Das Klima ist auch der Grund dafür, warum die Menton-Zitronen so gut gedeihen. Dabei handelt es sich um eine besonders säurearme und wohlschmeckende Zitronenart. Die Südfrüchte werden seit Jahrhunderten in der Region angebaut und heute noch mit traditionellen Methoden kultiviert und von Hand geerntet. Inzwischen ist die Herkunftsbezeichnung „Menton-Zitrone“ sogar mit dem IPG-Kennzeichen geschützt, worauf man vor Ort sehr stolz ist. Die Zitronen werden auch als das „Gold von Menton“ (Or de Menton) bezeichnet. Ein Besuch in Menton lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Im Sommer kommen viele …

Blick über die Bucht von Étretat

Étretat: Das berühmte normannische Seebad und seine Sehenswürdigkeiten

Heute ist Étretat einer der berühmtesten Orte Frankreichs, aber bis Mitte des 19. Jahrhunderts war es nur ein einfaches Fischerdorf an einer Bucht, die einen natürlichen Hafen bildet. Als Seebad wurde es erst relativ spät entdeckt, aber der Tourismus gewann enorm an Schwung, als 1890 eine Bahnlinie gebaut wurde. Daher gibt es heute noch etliche hübsche Villen aus der Belle-Époque, die das Ortsbild prägen. Natürlich gibt es auch viele Souvenir- und Spezialitätenläden, Cafés und Restaurants. Ich habe allerdings keine Lokalempfehlung für euch, da ich trotz mehrerer Besuche dort nur einmal in Étretat gegessen habe, und das war in der Qualität mäßig, dafür hoch im Preis. Die Hauptsehenswürdigkeit ist der Strand mit seiner Promenade zwischen den berühmten Klippen und Felsbögen. Im Osten der Bucht von Étretat liegt die Falaise d’Amont mit einem kleinen Felsentor. Eine Treppe, die in einen steilen, steinigen Weg übergeht, führt hinauf auf die Klippe und zur neugotischen Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde. Für alle, denen der Aufstieg zu beschwerlich ist, fährt eine kleine Bahn (petit train touristique) vom Rathaus hinauf, in der Hochsaison im Halbstundentakt. …

Blick von Èze auf das Cap Ferrat an der französischen Riviera

Èze – alpine Meerwanderung über den Nietzsche-Weg

Von Èze-Bord-de-Mer (auch: Èze-sur-Mer) führt der steile und steinige Nietzsche-Weg hinauf zum mittelalterlichen Bergdorf Èze Village und dem reizenden Jardin Exotique. Das ist eine kurze, aber knackige Wanderung mit alpinem Charakter und einem traumhaften Panoramablick auf die Bucht von Èze und das Cap Ferrat. Eine tolle Berge-Meer-Kombination und besonders empfehlenswert in den nicht so heißen Monaten. Hier könnt ihr den GPX-Track zur Tour einsehen und herunterladen: Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden. Inhalt laden Startpunkt dieser Meerwanderung ist der Bahnhof von Èze. Falls ihr mit dem Auto anreist: Vor dem Bahnhof und entlang der Küstenstraße (Avenue de la Liberté) gibt es einige Parkplätze. Über den Nietzsche-Weg nach Èze Village Ein Stückchen östlich des Bahnhofs, am Ortsausgang von Èze, beginnt der Nietzsche-Weg täuschend harmlos und asphaltiert. Das Hinweisschild verrät aber schon, dass es mit diesem Weg mehr auf sich hat: Eine (gute) Stunde für gerade mal 2 Kilometer? Das ist angesichts der zu überwindenden 380 Meter Höhenunterschied durchaus realistisch und ja, von Flipflops ist wirklich dringend abzuraten! Nach einem …

Blick auf den Hafen von Saint Jean Cap-Ferrat

Auf dem Küstenwanderweg ums Cap Ferrat

Das Cap Ferrat, die berühmte Halbinsel der Reichen und Schönen, liegt östlich von Nizza an der Côte d’Azur. Die eleganten bis protzigen Anwesen liegen meist hinter Mauern und Hecken versteckt, aber der Küstenwanderweg um das Cap Ferrat steht auch Normalsterblichen offen. Und er lohnt sich unbedingt: Die Wegführung ist reizvoll, die Aussicht oft spektakulär. Mit Parkplätzen sieht es auf dem Cap Ferrat schlecht aus, aber das macht nichts: Man kann ganz bequem und preisgünstig mit dem Zug nach Beaulieu-sur-Mer fahren und direkt am Bahnhof loswandern. Bis zum Bahnhof in Villefranche-sur-Mer sind es etwa 13 Kilometer, die ganz entspannt und mit mehreren Möglichkeiten für Pausen zu erwandern sind. Das geht natürlich auch in umgekehrter Richtung. Villefranche-sur-Mer, die reizende Nachbarin von Nizza habe ich übrigens bereits in einem eigenen Beitrag vorgestellt. Hier seht ihr den genauen Wegverlauf der Wanderung ums Cap Ferrat und könnt die GPS-Daten herunterladen, wenn ihr das möchtet: Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden. Inhalt laden Von Beaulieu-sur-Mer ums Cap Ferrat nach Villefranche-sur-Mer Hinter dem Bahnhof gibt …

Villefranche-sur-Mer - Blick auf die Altstadt und die Bucht

Villefranche-sur-Mer – die reizende Nachbarin von Nizza

Zwischen Villefranche-sur-Mer und Nizza liegt geographisch nur eine kleine Landnase, aber wer beide Orte kennt, hat eher das Gefühl, es lägen Welten dazwischen. Nizza ist groß, bunt, laut und teilweise sehr mondän. Villefranche wirkt dagegen fast dörflich und ruhig. Das 5.000-Einwohner-Örtchen prunkt nicht mit stolzer Architektur, wärmt aber das Auge mit freundlichen Farben. Die Strandpromenade ist geradezu winzig im Vergleich zur berühmten Promenade des Anglais, aber dafür hat die kleine Nachbarin etwas, was die Große nicht bieten kann: einen Sandstrand! Von Nizza nach Villefranche kommt ihr bequem und preisgünstig in 10 Minuten mit dem Zug (er fährt im Halbstundentakt), alternativ mit dem Bus Nr. 15 (Abfahrt von der Haltestelle Lycée Massena). Oder, etwas sportlicher, zu Fuß über den Sentier du Littoral. Wir haben es übrigens umgekehrt gemacht und Villefranche als Ausgangspunkt genommen, um Nizza und die anderen Nachbarorte an der Côte d’Azur zu erkunden. Ich habe das Örtchen dabei recht liebgewonnen und möchte euch deswegen hier mehr davon zeigen. Villefranche-sur-Mer und seine Sehenswürdigkeiten Na gut, verglichen mit Nizza hat die kleine Nachbarin eigentlich keine großartigen …

Karneval in Nizza - der Roi du Carnaval 2023

Nizza im Februar – Karneval, Strand und Sehenswürdigkeiten

Nizza im Februar? Das klingt zunächst vielleicht merkwürdig. Ist es aber nicht. Im Gegenteil: Nach der Entdeckung der französischen Riviera als Tourismusziel im 19. Jahrhundert, wurde sie traditionell im Winter besucht, nämlich von Januar bis März. Kein Wunder: Die Temperaturen sind mild und die Sonne scheint häufiger als in nördlicheren Gefilden. Man kann am Strand sitzen und die Sonne genießen und es ist nicht zu heiß, um die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Für den Februar als Reisemonat spricht zudem der Carnaval de Nice, der mit großen Umzügen und „Blumenschlachten“ gefeiert wird. Spektakulär: der Karneval in Nizza Zwei Wochen lang herrscht im Februar Ausnahmezustand in der Stadt an der Engelsbucht. Für den Karneval werden die Place Masséna und einiges Gelände drumherum abgesperrt und es werden große Tribünen für die Zuschauer errichtet. Auf dem Gelände finden fast täglich Veranstaltungen statt, nämlich Umzüge bei Tag und am Abend sowie die beliebten „Blumenschlachten“ (Batailles de fleurs). Bei diesen fahren mit Blumen geschmückte Wagen durch die Straßen, von denen aus Blumen in die Menge geworfen werden. Die Besucher …

Îles Chausey - Boote vor der Grande Île

Die Îles Chausey – aparte französische Inseln im Ärmelkanal

Die Îles Chausey sind eine Inselgruppe, die etwa 17 Kilometer westlich von Granville vor der normannischen Küste im Ärmelkanal liegt. Merkwürdigerweise sind sie nicht sehr bekannt, die britischen Kanalinseln sind viel stärker im touristischen Fokus. Dabei sind die Îles Chausey in mehr als einer Hinsicht außergewöhnlich: Zum Beispiel wegen der schieren Anzahl an Inseln und Inselchen, die zu diesem etwa 46 Quadratkilometer großen Archipel gehören. 365 sind es bei Ebbe, immerhin noch 52 bei Flut, heißt es. Vielleicht sind es in Wirklichkeit auch nur 360 und 50, so genau habe ich sie bei meinen Besuchen nicht gezählt. Außerdem wegen der bizarren Granitformationen und feinen Sandstrände, die ihr Antlitz prägen. Nicht zu vergessen den Artenreichtum an Land und im Wasser. Um die Inseln tummeln sich Hummer, Keggelrobben und Delfine sowie zahlreiche Seevögel. Daher ist die Inselgruppe auch Teil des EU-weiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ungewöhnlich sind auch die Eigentumsverhältnisse auf den Îles Chausey: Sie liegen auf dem Gemeindegebiet von Granville im Département Manche. Der Stadt gehört aber nur etwa ein Hektar auf der größten und einzigen bewohnten …