Wimereux gehört zweifellos zu den schönsten Badeorten an der Opalküste in der Region Hauts-de-France. Der 6.300-Einwohner-Ort zeichnet sich durch seine reizende Bäderarchitektur, eine bestens zum Flanieren geeignete, fast 1 Kilometer lange Promenade und für seine Größe vielfältige Einkehr- und Shoppingmöglichkeiten aus.

Natürlich gibt es in Wimereux auch die für die Kanalküste typischen Badehäuschen:

Das Gebäude im Hintergrund war früher ein Grand Hotel. Heute beherbergt es Ferienappartements, wie etliche der anderen Gebäude der ersten Reihe auch.

Die Promenade ist hoch und stark befestigt, und das aus gutem Grund: Bei Flut und Wind schlägt das Meer dort ganz schön hoch an.

Aber bei Ebbe lässt sich zuerst ein Kiessaum und dann ein feiner Sandstrand blicken, der für Meerwanderer einfach unwiderstehlich ist.
Wer mag, kann auch surfen, segeln, SUPen oder eine Longe-Côte-Einheit machen. Letzteres ist eine in der Region beliebte, anstrengende und muskelauaufbauende Tätigkeit: das Wasserwandern. Ich war am liebsten abends bei Ebbe am Strand, wenn man in Ruhe den Sonnenuntergang genießen kann.

Wimereux hat bereits eine lange Tradition als Seebad. Sie reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. 1867 wurde der Ort durch eine Eisenbahnlinie erschlossen, das führte zu einem weiteren Bauboom und schönen Villen der Belle Époque. 1899 schließlich erhielt das Dorf den Status einer Gemeinde und wurde nach dem Flüsschen benannt, das dort ins Meer mündet.


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Typisch Wimereux: Bäderarchitektur vom Feinsten
Manche der Villen stammen aus der Zeit der Belle Époque, aber selbst die Neubauten in der ersten Reihe passen sich diesem etwas verspielten Stil sehr gut an. Das finde ich sehr schön, gerade im Vergleich mit anderen Orten an der Opalküste, wo vergleichsweise seelenlose Appartmentblocks direkt am Strand stehen.



Es gibt mit der Avenue du Maréchal Foch auch eine richtige Geschäftsstraße in Wimereux. Dort finden sich z. B. ein kleiner Supermarkt, ein Obstgeschäft, mehrere Boutiquen und Deko-Läden, sowie Cafés und Restaurants.

Spuren des Zweiten Weltkriegs
Im zweiten Weltkrieg ließ sich ein Teil des Generalstabs der Wehrmacht in Wimereux nieder. Rund um den Ort sind, wie überall an der Opalküste, noch ehemalige Bunker und Befestigungsanlagen des Atlantikwalls zu sehen. Wenn man bei Ebbe die Wimereux überquert und an den nördlichen Strand geht, bietet sich dieses Bild:


Tipps für einen Aufenthalt in Wimereux
Mein Lieblingslokal in Wimereux ist das altmodisch-elegante Restaurant Le Centre im Hôtel de Wimereux. Auch in der Nachsaison bekommt man dort nur einen Platz gegen Reservierung. Service und Küche sind aber auch hervorragend, die Preise dafür angemessen.


Sehr nett fand ich auch die Trattoria I Bagni, wo es sehr gute Pizza und Pasta gibt.

Für einen Sundowner und gutes, preiswertes Essen tagsüber wie abends kann ich die Brasserie Les Oyats an der Promenade empfehlen (von der habe ich aber kein Foto gemacht). Die Seepromenade hat übrigens bei jedem Wetter ihren Reiz, selbst an einem stürmisch-regnerischen Abend:

Ausflugstipps in der Umgebung
Wimereux eignet sich auch prima als Ausgangspunkt für weitere Erkundungen der Opalküste. Sehr empfehlen kann ich beispielsweise die wunderbare Meerwanderung von Audresselles zum Cap Gris-Nez.